Wär hätte von Euch da draußen gewusst, dass der VW Passat neben dem VW Golf das meistverkaufte Fahrzeug überhaupt bei Volkswagen ist? Mit knapp 30 Millionen verkauften Einheiten seit der Modelleinführung 1973, überragt er die Zahlen des VW Käfer (rund 21,5 Millionen Fzge) und liegt fast auf VW Golf Niveau (35 Millionen Einheiten bislang).
Grund genug also die 8. Modellgeneration nach rund 4 Jahren Bauzeitraum einer gründlichen Modellpflege zu unterziehen. Optisch wurde der VW Passat dezent, aber merklich nachgeschärft. Die Front wurde mit mehr Chromzierrat versehen. Durch die optische Betonung der neuen LED Nebelscheinwerfer entstand zudem eine edlere Frontoptik. Das Heck zieren neue Voll-LED Rücklichter mit drei Winkeln, wie wir sie bereits vom neuen VW Touareg kennen. Zudem wurden nun leider “Fake” Auspuffendblenden in einem größeren Format verbaut. Neu ebenfalls wie vom VW Touareg bekannt, der Namenschriftzug auf dem Heckdeckel.
Beim Einsteigen in den überarbeiteten VW Passat bleibt wie außen ein „Wow“-Effekt erst einmal aus. Erste offensichtlichste Änderung im Innenraum ist das neues 3-Speichenlenkrad. Juhu werden jetzt viele Rufen! Endlich mal ein neues, wenn auch am aktuellen Design angelehntes Lenkrad mit mehr Tasten und einem etwas eckigeren Design. Doch nicht die Optik und die angestiegene Tastenanzahl sind das Besondere, sondern eine unter dem Lederkranz sitzende kapazitive Fläche. Diese sorgt dafür, dass der neue Passat „merkt“ wenn die Hände am Lenkrad sind. Erst wenn dies der Fall ist, arbeiten die neuen Assistenzsysteme erst richtig miteinander. Zusammengefasst werden diese neuen Systeme übrigens unter dem Namen „IQ.Drive“. Doch dazu später mehr im Text …
Wer den Blick weiter im Innenraum schweifen lässt, erkennt sonst kaum Veränderungen zum bislang bekannten B8 Modell. Erst der Blick auf das neue „Digital Cockpit“ mit seinem 11,7 Zoll großen Display wird wieder für Begeisterung sorgen. Gerade die feine Auflösung und die nun noch bessere Individualisierung der Anzeigen mit nur einem Tastendruck am Lenkrad, soll Übersichtlichkeit schaffen. Als erstes Modell der Wolfsburger, bezieht der VW Passat seine gesamten Infotainmentsysteme aus dem neuen modularen Infotainmentbaukasten Nummer 3 (MIB3). Dieser ist Dank integrierter SIM Card stets online und bindet das Smartphone des Nutzers noch besser drahtlos in die Passat-Umgebung ein. So verfügt der VW Passat nun über ein drahtloses Apple CarPlay System, Smartphone Apps werden noch besser integriert zum streamen von Musik oder dem beziehen von Echtzeit-Navigationsinformationen. Dank USB-C Schnittstellen ist auch via Kabel ein schnellerer Datenfluss zwischen dem Telefon und der Fahrzeug-IT möglich. Zudem kann der Kunde die Volkswagen eigenen Systeme wie etwa „Volkswagen We“ noch besser nutzen. Auch der Fahrzeugzugang kann nun mit dem Smartphone erfolgen oder anderen Nutzern mit einer einmaligen Zugangsberechtigung ermöglicht werden.
Beim Fahrwerk selbst hat Volkswagen offenbar keinen Handlungsbedarf gefunden, da hier keine Informationen sich in der aktuellen Pressemappe dazu wiederfinden. Dennoch hat man sich insbesondere den allen Antrieben annehmen müssen und diese grundlegend überarbeitet. Diese wurden in ihrer Effizienz gesteigert und im Abgas grundsätzlich mit Partikelfiltersystemen gereinigt. Selbstverständlich haben alle Triebwerke nun die Euro 6d-TEMP Zulassung.
Bei den Motoren bietet Volkswagen nun drei Benziner (1,5l TSI 150PS – 2,0 TSI 190 & 272PS), vier Diesel (1,6l TDI 120PS – 2,0l TDI 150,190 und 240PS) und einen Plug-In Hybrid im VW Passat GTE an.
Gerade der PHEV im Passat GTE wurde weiter verbessert. Er hat eine vergrößerte Batterie erhalten und schafft nun im WLTP Zyklus bis zu 55km reinelektrische Reichweite (etwa 70km nach NEFZ). Beim Antrieb bleibt es jedoch beim VW Passat GTE beim alten 1,4l TSI der zusammen mit einem Elektromotor eine Systemleistung von 160 kW (218PS) bereithält.
Auch der Bereich intelligente Sicherheit wurde beim VW Passat 2019 noch einmal verbessert wie schon im Eingang angeschnitten. Hat der Fahrer seine Hände korrekt am Lenkrad, gibt dieses nun das Signal und die Freigabe zum teilautonomen Fahren bis 210 Stundenkilometer über den neuen „Travel Assist“. Mit verbesserten Kamera- und Radarsystemen hält der VW Passat nun noch besser die Spur, den Abstand und reagiert feinfühliger auf die Verkehrsgegebenheiten. Zudem greifen die Systeme zusätzlich auf die GPS Daten aus dem Navigationssystem und die Verkehrszeichenerkennung zurück, damit der Straßenverlauf noch besser vorhergesehen wird.
Vielfahrer werden sich neben den verbesserten Assistenzsystemen aber besonders über das neue „IQ.LIGHT“ System freuen. Mit Hilfe von 32 individuell ansteuerbaren LED Lichtmodulen kann die Ausleuchtung punktueller und noch feiner erfolgen. Dabei wird der Gegenverkehr trotz Fernlicht nicht geblendet und einzelne Elemente noch besser ausgeleuchtet für eine bessere Sicht in der Nacht.
Wer nun ab Mai 2019 seinen neuen VW Passat bestellen möchte, der kann bereits jetzt zum Volkswagen Partner seines Vertrauens gehen. Wundern sollte er sich jedoch nicht, wenn er einen Blick in die Preisliste wirft und seine bekannten Ausstattungslinien nicht mehr vorhanden sind. Im Zuge der Modellpflege wurden diese nämlich komplett ersetzt. Die Basisausstattung trägt nun den einfachen Namen „Passat“. Wer mehr Ausstattung möchte greift zur Ausstattungslinie „Business“ (entspricht der ehemaligen Comfortline) oder zur Top-Ausstattungslinie „Elegance“ (vormals Highline). Beide Ausstattungslinien lassen sich zudem mit dem R-Line Paket auf eine sportliche Optik trimmen.
Weiterhin im Angebot ohne Ausstattungslinien sind die Modelle VW Passat Alltrack und der Plug-In Hybrid VW Passat GTE.
