Die Marke Skoda ist hier zu Lande ja immer weiter auf dem Vormarsch. So steigern die Tschechen ihre Absätze jedes Jahr deutlich und schaffen es, immer mehr Neukunden an sich zu binden. Aufgrund cleverer Details, hoher Zuverlässigkeit und ausgereifter VW-Technik zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis ist Skoda für viele Kunden die 1.Wahl für ihr Familienauto.
Im Jahr 2012 erweiterte Skoda die Modellpalette um die Rapid Baureihe, die auf Basis des Skoda Fabia eine, bis dato nicht erkannte Lücke, zwischen diesem und dem Erfolgsmodell Octavia schließen sollte. Viele Fans der Marke wunderten sich ebenso wie auch die Fachpresse, als die Rapid Limousine vorgestellt wurde. Besonders der deutsche Markt reagierte hier etwas verhalten, da die klassische Limousine eher mit rückläufigen Verkaufszahlen auffällt.
Doch die Tschechen hatten einen richtigen Riecher und brachten knapp 1 Jahr später den deutlich sportlicher daher kommenden Spaceback.
Nach nun 3 Jahren Bauzeit ist die Rapid-Reihe in Deutschland bereits zum zweit wichtigsten Modell nach dem Octavia avanciert und ist erfolgreicher als erwartet. So wurde erst kürzlich im Stammwerk Mladá Boleslav der 500.000ste Skoda Rapid produziert.
Nun hat Skoda den Rapid überarbeitet und bringt ein optisch kaum erkennbares Face-Lift. Einziges äußerliches Erkennungsmerkmal des Modelljahres 2016 ist der Seitenblinker, der nun in das Außenspiegelgehäuse gewandert ist. Schwerpunktmäßig wurde die Technik überarbeitet und hier konnten die Tschechen auf die modulare Querbauplattform von Volkswagen zurückgreifen. Dadurch konnten nun vor allem neue Assistenz- und Infotainmentsysteme Einzug halten, die dem Rapid frischen Wind verleihen und ihn für die 2. Bauzeit fit halten soll.
Für erste Fahreindrücke stellte Skoda den neuen Spaceback für eine kurze Ausfahrt zur Verfügung. Den besonderen Charakter des sportlicheren Hatchbacks betont die Ausstattungslinie Monte Carlo am besten, wie sie hier auch zum Test antrat. Optisch hebt sich diese sportliche Ausstattungslinie durch ein besonders schönes Farbspiel mit schwarzen Elementen an Dach, Außenspiegeln, speziellen Alurädern, Kühlergrill, Heckspoiler und angedeutetem Diffusor am hinteren Stoßfänger ab. Das optionale Panoramaglasdach (leider nicht zu öffnen), kann mit einer verlängerten Heckscheibe zu einer durchgängigen Glasfläche kombiniert werden.
Besonders effektvoll kommt dieses Farbspiel mit den schwarzen Merkmalen bei knalligen Lackierungen, wie dem hier vorgestellten Rallye-Grün metallic, zur Geltung.
Die Ausstattungslinie Monte Carlo umfasst neben den bereits genannten sportlichen Designmerkmalen noch Xenonscheinwerfer, bequeme und guten Seitenhalt bietende Sportsitze, Einparkhilfe hinten und einen Tempomaten sowie viele weitere clevere Detaillösungen.
Der Innenraum des Rapid Spaceback ist klar strukturiert und übersichtlich gestaltet. So findet sich jeder schnell zurecht und die Bedienung gibt auch keine Rätsel auf. Neu ist das Angebot an Infotainmentsystemen. So gibt es das Einstiegsradio Swing im Monte Carlo bereits ab Werk inkl. Surround Soundsystem, welches bereits einen SD-Kartenslot und USB-Anschluss an Bord hat. Wer mehr Konnektivität in seinen Rapid bekommen möchte, der muss zum nächst höheren System namens Bolero greifen. Dieses hält dann bereits eine Bluetooth Freisprecheinrichtung bereit und kann mit Skoda SmartLink erweitert werden, wodurch dann mit Hilfe von MirroLinkTM, Apple CarPlay und Android Auto zahlreiche Apps Einzug in das Fahrzeug halten.
Die Verarbeitung ist auf bekannt hohem Niveau, auch wenn einige Elemente aus hartem Plastik gefertigt und haptisch nicht immer 1. Wahl sind. Alles ist sauber eingepasst und wirkt nie unpassend.
Bei den Platzverhältnissen zeigt sich der Skoda Rapid Spaceback von seiner guten Seite.
Für einen Kleinwagen bietet er sowohl auf den vordern, als auch auf den hinteren Sitzen genügend Bewegungsfreiheit. Die Rundumsicht ist gut und so dürfte auch die tägliche Fahrt im Stadtverkehr keine großen Einschränkungen beim Ein- und Ausparken mit sich bringen.
Durch die Umstellung auf die neue Plattform erhielt der Rapid als weitere Neuerung nun auch mehr Assistenzsysteme. Skoda bietet ab sofort die Multikollisionsbremse serienmäßig an, die ein Weiterrollen des Fahrzeuges nach einem Aufprall verhindert und die Warnblinkanlage samt Bremslichtern aktiviert. Dies geschieht auch, wenn der Fahrer selbst nicht mehr auf der Bremse steht.
Zusätzlich kann der Kunde seinen Rapid nun mit der Müdigkeitserkennung und dem Frontradar Assistenten samt City-Notbremsfunktion als wichtige Sicherheitsmerkmale ergänzen.
Unter der Haube des gefahrenen Rapid Spaceback werkelt der sanft aufgeladene 1,2 ltr Vierzylinder Turbobenziner. Dieser Motor besitzt eine Spitzenleistung von 81 kW (110 PS) und entwickelt ein maximales Drehmoment von 175 Nm. So gerüstet schafft der gut 1,3 t schwere Spaceback den Sprint auf Tempo 100 km/h in 9,8 s, bleibt aber mit 198 km/h Höchstgeschwindigkeit noch unter der magischen Grenze von 200 km/h.
Im Alltag begeistert die mittlere Motorenvariante mit seiner Laufruhe. Der Motor ist nur kurz beim Starten zu hören, ansonsten tritt er angenehm in den Hintergrund. Erst wer die Leistung des Motors abruft und ihn ausdreht, der bekommt einen typisch kehligen Vierzylinder Klang zu hören. Wichtig ist jedoch, dass man den Motor nicht über die Grenze von 4.500 U/min hinausdreht, da dann der Motor sehr laut und gequält wirkt und nur sehr zäh weiterdreht. Im Bereich 2.000 – 4.000 U/min fühlt sich das kleine Turbotriebwerk am wohlsten und liefert hier auch genügend Durchzugskraft für die täglichen Aufgaben. Dank des präzise arbeitenden 6-Gang Handschaltgetriebes kann der Fahrer hier den optimalen Wirkungsbereich des Triebwerkes selbst bestimmen. Die Fahrstufen lassen sich schnell und präzise mit geringen Kräften einlegen und die Abstufung ist optimal getroffen. So ist der 6. Gang einen Tick länger übersetzt, was auf der Autobahn sowohl zu einem niedrigeren Geräuschpegel als auch zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch führt.
Neu ist hier auch, dass ab dem neuen Modelljahr alle Skoda Rapid mit den Verbrauch senkenden Maßnahmen des GreenTec Pakets serienmäßig ausgestattet sind. So sind nun die Bremsenergie Rückgewinnung und die Start-Stopp Automatik immer mit dabei.
Angegeben ist der Testwagen mit einem Normverbrauch von 4,7 l/100km. Diesen werden wohl viele Kunden nie erreichen, aber auch realistische 5,5 l/100km sind nicht zu verachten.
Wer es sparsamer mag, für den bietet Skoda noch zwei Dieselmotoren an. In der schwächeren Auslegung als 1,4 l TDI mit 66 kW soll dieser nach Norm mit lediglich 3,4 l/100km auskommen. Die Dieselmotoren sind jedoch aufgrund des deutlich höheren Einstandspreises eher für Personen mit einer hohen Fahrleistung pro Jahr zu empfehlen. Darum ist der hier gefahrene 1,2 TSI durchaus als guter Kompromiss zu sehen.
Wer den Monte Carlo Spaceback dann auf der Straße bewegt, wird besonders angetan sein, wenn er auf ein sportliches Fahrverhalten mit guter Rückmeldung wert legt. Der Federungskomfort wurde durch das straffere Sportfahrwerk und die hier verbauten 17“ Räder deutlich geschmälert, weshalb Komfort-Naturen eher zur normalen Ausstattungsvariante greifen sollten. Der Monte Carlo überfährt Unebenheiten doch sehr straff und leitet die Stöße nur mit geringer Filterung an die Insassen weiter. Dafür überrascht jedoch der kompakte Wagen dann auf den kurvigen Straßen im Taunus mit geringer Seitenneigung in Kurven und einem lange neutral ausgelegten Fahrverhalten. Selbst in schnell angegangen Kurven schiebt der Wagen erst recht spät über die Vorderräder zum Kurvenäußern und bleibt auch dann stets gut beherrschbar. Hat man es doch einmal übertrieben, greift der elektronische ESP-Schutzengel sanft und kaum spürbar ein, sodass der Spaceback schnell wieder auf den richtigen Kurs gezogen wird. Auch die Bremsanlage des Tschechen weiß zu gefallen, da sie ein schönes Pedalgefühl hat, auch wenn der Pedalweg etwas lang wirkt.
Die Lenkung ist für den sportlichen Fahrer zwar angenehm direkt ausgelegt, dürfte aber durchaus noch einen Tick straffer sein, um hier ein noch besseres Gefühl zu vermitteln.
Den Stadtverkehr Fahrern wird sie jedoch gefallen, da die Servounterstützung besonders beim Parkieren optimal ist und kaum nach Muskelkraft verlangt.
Mit der Überarbeitung des Skoda Rapid wurde das beliebte Kompaktmodell besonders im Bereich des Infotainments aufgewertet. Smartphone Besitzer können sich nun noch besser mit ihrem Fahrzeug vernetzen und auf viele nützliche Apps zurückgreifen.
Unter der Haube wurde technisch nicht viel verändert. Die Motoren sind nun dank serienmäßigem GreenTec Paket sparsamer unterwegs und die Ausstattungsvariante Monte Carlo spricht besonders sportliche Naturen an, die mit diesem Paket auch eine feine Designabstimmung und hochwertige Ausstattung erhalten.
Der Rapid Spaceback startet ab 15.755 € mit dem 66 kW (90 PS) starken Einstiegsmotor und als Cool Edition mit Klimaanlage. Für den gefahrenen Rapid Spaceback Monte Carlo mit dem 81 kW Motor ruft Skoda einen Einstiegspreis von 21.480 € auf. Sicherlich nicht all zu wenig auf den ersten Blick, aber die Ausstattung ist reichhaltig und das Gesamtpaket ist stimmig.
[…] Fahrbericht ? Skoda Rapid Spaceback 1.0TSI Monte Carlo, gefunden bei ubi-testet.de (0.5 Buzz-Faktor) […]