Auch wenn es die Lenker des Skoda-Konzerns in Mladá Boleslav nicht als ihr Ziel sehen, so ist der neue Skoda Superb eine kräftige Kampfansage an VW, Audi, Mercedes und BMW.
Mit dem gerade in Prag vorgestellten Topmodell der Tschechen, wollen diese einmal mehr beweisen, zu was sie technisch in der Lage sind. Klar, sie bedienen sich auch weiterhin komplett aus dem VW-Baukastensystem, aber was sie aus der Ausgangsform jedes mal auf ein neues zaubern, lässt nicht nur die Fachpresse staunen.
Nun steht die 3. Generation des Skoda Superb an und dieser soll so sportlich und komfortabel wie nie zu vor sein. Ausgangsposition ist die modulare MQB-Plattform von VW, auf der bereits der VW Golf, VW Passat oder aber der Audi A3 stehen.
Optisch kommt der neue Skoda Superb nun deutlich eigenständiger, sportlicher und vor allem selbstbewusster, als der barock wirkende Vorgänger daher. Mit scharf gezeichneten Sicken und Kanten, ist das neue Skoda Design deutlich gefälliger und auffälliger als bislang. Der aktuelle Octavia hatte schon einen guten Vorgeschmack auf die neue Designlinie gegeben, doch der Superb setzt diese nun in Vollendung um und weiß zu begeistern.
Im Innenraum haben die Ingenieure ihr Flaggschiff auch kräftig aufgemöbelt und lassen Chrom, Leder und Klavierlack um die Gunst der Käufer buhlen. Alles wirkt geradlinig und aufgeräumt, was die positive Ergonomie aller anderen Skodamodelle einmal mehr unterstreicht.
Wer einmal den Vorgänger des jetzt neuen Superb gefahren ist, der wird dieses Auto lieben. Vor allem für seine fürstliche Raumausnutzung für Fondpassagiere und Reisegepäck, wurde er bei seinen Käufern ebenso geschätzt wie in einigen Teilen von Europa als Staatskarosserie. Besonders die Fondpassagiere hatten eine konkurrenzlose Beinfreiheit zu genießen, wie sie sonst nur noch von einer Mercedes S-Klasse in der Langversion geschlagen wurde. Konkurrenz gab es hier schon damals keine in dieser Klasse …
Der neue Superb setzt nun noch einmal einen drauf und nutzt die gewachsenen Dimensionen, des um 80mm zugelegten Radstandes, komplett für den Fondraum und das Gepäckabteil. So bietet der neue Skoda Superb eine einmalige Beinfreiheit von 157mm und das Ladevolumen wuchs um 30l zum Vorgänger auf kombiähnliche 625l. Will der Käufer doch einmal mehr schwedische Möbelutensilien einkaufen, so wird der Skoda ihn hier ebenfalls nicht im Stich lassen. Denn mit einem maximalen Ladevolumen von 1.760l schluckt der Tscheche auch den klobigsten Schrank und mit dem umlegbaren Beifahrersitz sind selbst PAX-Kleiderschränke mit Holzplatten bis zu einer Länge von gigantischen 3,10m kein Problem.
Wer da noch einen Kombi braucht?!
Tja, das weiß ich zwar nicht, aber hier in Deutschland sind wir nun einmal Kombiliebhaber. Dies wissen auch die Tschechen sehr wohl und werden uns in wenigen Monaten auch den noch geräumigeren Kombi präsentieren. Schließlich war es beim Vorgänger, mit einem Anteil von 90%, gerade diese Modellvariante, die den Superb bei uns so beliebt gemacht hat.
Beliebt war der Superb bislang im Volkswagen Konzern nicht, da er ja ein harter Konkurrent im eigenen Hause für den VW Passat war. Aus diesem Grund hatte man den alten Superb auch immer etwas stiefmütterlich behandelt und ihm nur die alte, uninteressante Technik aus dem VW-Regal zum aufbrauchen gegeben.
Doch damit ist nun auch Schluss! Der neue Superb darf fast auf das komplette Sortiment an neuer Volkswagentechnik zurück greifen.
So sind nun auch alle für den Passat erhältlichen Assistenzsysteme für den großen Tschechen erstmals erhältlich. Die Kundschaft darf nun also Abstandsregeltempomaten ebenso ordern, wie ein adapatives Lichtsystem, automatischem Notbremsassistenten oder einem Totewinkelassistent. Bei der Sicherheit haben die Entwickler ebenso wenig gespart. Aus diesem Grund sind sieben Airbags, eine Multikollisionsbremse, die Differenzialsperre XDS+ und ein Emergency Assistent an Bord, der im Fall eines fahruntüchtigen Fahrers, das Fahrzeug selbstständig zum stehen bringen kann.
Neben der Sicherheit, sind die Tschechen um Skoda besonders bekannt für ihre “Simply Clever” Lösungen. Auch hier darf der Superb mit 29 cleveren Lösungen auftrumpfen. Ein Eiskratzer im Tankdeckel und eine aufladbare LED-Taschenlampe im Kofferraum sind bereits serienmäßig an Bord. Zudem gibt es nun die Möglichkeit im Fond Tablet Computer sicher an den Vordersitzen zu installieren, um den Fondpassagieren die Fahrt so entspannt wie nie zu machen. Wenn es dann am Zielort auch noch wie aus Eimern regnet, können nun ein Regenschirme aus jeder der beiden Fondtüren gezaubert werden, um beide Schwiegermütter sicher und ohne meckern ins Trockene begleiten zu können.
Bei den Antrieben, kann sich die tschechische Volkswagentochter ebenfalls aus dem VW-Regal bedienen und auf die neuesten Triebwerke zurück greifen. So stehen ausschließlich Turbomotoren parat und können alle samt mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG kombiniert werden. Die Leistungsspanne reicht bei den Benzinern von 125PS bis 280PS. Die Selbstzünder beginnen beim 1.6TDI mit 120PS und enden beim neuesten 2.0TDI mit 190PS. Besonders sparsame Zeitgenossen werden mit dem Greenline 1.6TDI begeistert auf Spritsparfahrt gehen und dürfen versuchen den angegeben Werksverbrauch von 3,7 l/100km zu unterbieten.
Winterfans und Freunde des 4×4-Antriebs können je 2 Benziner (150PS & 280PS) und 2 Diesel (150PS & 190PS) mit dem bekannt guten Allradsystem ausstatten.
Bei den Preisen halten sich die Tschechen derzeit noch bedeckt, jedoch dürfte der Basis-Superb ab ~25.000€ beginnen und somit kaum teurer werden als sein gleichstarker Vorgänger.
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