Mit der BMW R 1200 R das malerische Lechtal erkunden

Hochtannberg_west

Endlich ein paar schöne Sommertage und für mich die tolle Gelegenheit,
wieder mal eine längere Motorradtour zu unternehmen. Meine blaue BMW wartete
nämlich schon ganz ungeduldig auf etwas Ausgang.

Als Strecke wählte ich die wunderschöne, abwechslungsreiche Route durchs
Lechtal und über die 2 Pässe Hochtannberg und Furkajoch.

Ziel: Konstanz am Bodensee.

Lechtal_Route

Die Tour führt über die Stationen Dachau, Landsberg, Füssen, Reutte, Stanzach, Seeg, Warth, Damüls, Rankweil, Dornbirn, Rorschach, Romanshorn und Kreuzlingen. Das sind 350 km.

Holzgau

Bis Landsberg ist die Strecke noch recht langweilig aber südlich davon, am Lech,
kann man schon die Allgäuer Berge sehen. Die Luft riecht herrlich frisch an diesem
Morgen und der Verkehr wird immer weniger je näher man Füssen und dem Märchenschloss Neuschwanstein kommt. Dort, am Lechfall, beginnen die ersten Kurven dieser schönen Lechtour. Der Grenzübergang zum österreichischen Reutte ist schnell genommen und plötzlich befindet man sich inmitten einer ganz anderen – einer urigen Bergwelt.
Sanft steigen rechts und links die Berge an, während der Boxer brummend die ersten schnellen Kurven nimmt. Die Farben werden intensiver und es dominiert das Grün saftiger Almwiesen und Hochwälder. Das frisch gemähte Gras riecht betörend würzig und zeugt davon, dass auch die Almbauern auf eine längere Schönwetterperiode setzen.

Es folgen einige nette kleine Dörfer – manche bestehen nur aus wenigen alten
Bauernhäusern – aber alle interessant anzusehen ob ihrer eigenwilligen Holzfassaden. Gas geben und die Kurven auskosten oder etwas ruhiger und die Gegend genießen?

Hochtannberg_Widderstein

Ich bin hin und hergerissen und so lasse ich die Kuh auf manchen Abschnitten fliegen, auf anderen fahre ich beschaulich und suche nach schönen Fotomotiven.
Die ersten kommen in Holzgau, einem kleinen Dörfchen mit vielen uralten Bauernhäusern und Kirchen. Alles ist sauber und mit reichlich Blumen geschmückt. Die Leute lieben ihre Häuser, ihre Blumen und ihre Tradition – das merkt man.

Hochtannberg_west

Etwa 15 km vor Warth kommt dann der erste starke Anstieg mit einer Straße die
das Herz der Sportfahrer höher schlagen lässt. Hier kann man Motor, Fahrwerk und Reifen ausgiebig testen und nebenbei auch sein fahrerisches Geschick. Manche wollen es wissen und setzen alles dran mich und meine Boxer zu überholen. Wir lassen sie gewähren und folgen ihren Rücklichtern in den ersten Tunnel und die Galerien.
Die Strecke ist hochalpin geworden und man sieht, wie sich die Passtrasse gen Warth hochhangelt.
In Warth lohnt eine Pause – Zeit zum Innehalten und die Bergwelt geniessen.
Nordöstlich von Warth ragt eine markante, dunkelgraue Spitze, der 2263 m hohe Angerkopf raus. Er markiert eindrucksvoll die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Südlich von Warth liegt das Arlberggebiet – auch atemberaubend, wuchtig und schön..

Furkajoch_gen_Ostschweiz
Im Westen erahnt man den Hochtannbergpass, der über eine weitere Galerie noch ca. 7 km entfernt ist. Dort entstehen dann die nächsten Fotos, umrahmt von glücklichen, ungestressten Bergkühen. Nur wenige Autos und Motorradfahrer sind an diesem Tag hier oben – es herrscht angenehme Ruhe. Wir sind nun auf 1670 m Höhe – aber der höchste Punkt der Route ist noch nicht erreicht. Das wäre dann das Furkajoch mit 1761 m, welches über Au und Damüls zu erreichen ist. Die Auffahrt zum Furkajoch bietet dann wieder alles was ein Motorradfahrer Herz begehrt. Abwechselnd enge und langgezogene Kurven, einige Brücken, Kehren, Waldpassagen – alles eingebettet in eine herrliche hochalpine Landschaft. Oben angekommen erwartet den Alpentouristen eine atemberaubende Rundumsicht auf kleine, mittelhohe und sehr hohe Berge. Und man schaut auf 3 Länder herab / hinüber: Deutschland – Österreich – Schweiz.
Ein bisschen Liechtenstein im Südwesten ist wohl auch dabei 🙂

Furkajoch_ost

Der Abstieg nach einer netten Kaffeepause und einem Smalltalk mit internationalen
Bikern aus Schweiz, Frankreich, Italien ist der Hammer:
Entlang der teilweise sehr engen und stückweise auch sehr steilen Straße säumen
Almwiesen mit rot blühenden Alpenrosen das Bild. Laut eines ortskundigen Bikers
nur alle paar Jahre und auch nur Anfang Juli zu bewundern. Diese Westrampe muss man sehr vorsichtig fahren, da jederzeit unerwartet Gegenverkehr auftauchen kann. Aber nach paar Stunden hochkonzentrierten Fahrens kann man nun etwas Ruhe genießen und den Motor im 2. oder 3. Gang schieben lassen. Dabei etwas strecken und sich auf die zu erwartende Hitze in der Ebene vorbereiten.
Nach etwa 10 km erreicht man das österreichische Rankweil und man befindet sich nun in der Rheinebene, die bis Bregenz führt.
Rankweil hat eine wunderschöne, spannende Festungsanlage, die zu besuchen sich lohnt.

Warth

Aber an diesem Tag ist es mir mit 28 Grad zu heiß und ich sehne mich nach kühlendem Fahrtwind in Seenähe. Zum Bodensee sind’s noch 30 km und nach dem kleinen, etwas unbekannten Grenzübergang A / CH bei Höchst beginnt der ruhigste und immer auf 50 oder 60 km/h beschränkte Teil der Tour. Penible Einhaltung der Geschwindigkeitslimits ist dringend anzuraten, da die Schweizer Polizei keinen Spaß versteht !
Der Verkehr hält sich Gott sei Dank in Grenzen und nach 60 min Fahrt entlang der Sees erreicht man Kreuzlingen und somit den Grenzübergang Schweiz / Deutschland.

Furkajoch_P

In Konstanz angekommen, erst einmal runter mit den Motorrad-Klamotten und rein in leichte Bekleidung und die Altstadt erkunden. Dort gibt es viele kleine Läden, Bars,
Weinlokale zu entdecken und bei einem bleibe ich dann auf paar Glas Wein hängen:
einem ehemaligen Schuppen und nun zu einem interessant rustikal umgebauten Lokal, dem No.elf in der Gerichtsgasse.

Nach dieser erlebnisreichen Tagestour durch 3 Alpenländer, unzählige Kurven,
Tunnels und Galerien habe ich mir einen Doubleshot (Espresso + Cappuchino)
redlich verdient. Zurück werde ich wohl eine etwas andere Route wählen – wahrscheinlich über die Fähre nach Meersburg, weiter nach Lindau, über die
Queralpenstrasse nach Lindenberg und über Kempten und Landsberg nach München.
Auch ein wunderschöne, sehenswerte Strecke mit vieeelen Kurven.

Doubleshot

 

 

Comment (1)

  1. […] Ein Trip durch das Lechtal begeistert, gefunden bei ubi-testet.de (0 Buzz-Faktor) […]

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